Immobilien für die Altersvorsorge

Diejenigen, die in ihre Altersvorsorge investieren wollen, setzen klar auf Immobilien: Jeder dritte vorsorgewillige Berufstätige plant den Bau oder Kauf der eigenen vier Wände. Das ist ein Plus von circa 50 Prozent zum Vorjahr. Besonders junge Berufstätige unter 30 und Berufstätige in Ostdeutschland schätzen das Eigenheim als „ideale Vorsorgeform“. Dazu passt die Meldung des Statistischen Bundesamtes, dass die Zahl der erteilten Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um gut 25 Prozent gestiegen sei. Damit einhergehend steigen aber leider die Immobilienpreise, wirft Michael Schneider ein.

Insgesamt aber sinken bei wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit die Ausgaben und die Bereitschaft zur privaten Altersvorsorge, so eine weitere Erkenntnis der Studie. Fast vier von zehn Berufstätigen geben aktuell an, keinen Ausbau der privaten Altersvorsorge mehr zu planen. Bei den 30-Jährigen ist es rund die Hälfte – ein Negativrekord seit 2003. „Welche private Anlageform überhaupt noch Sinn macht“ fragen sich 43 Prozent aller Berufstätigen. Und jeder Dritte hat „stärkere Zweifel“ an der Sicherheit der privaten Altersvorsorge.

Euro-Krise schuld an Verunsicherung

Michael Meyer, Vorstand der Postbank, sagte bei der Vorstellung der Studienergebnisse: „Die brisante Entwicklung verläuft parallel zur Verschuldungssituation in Europa“. Die hohe Verschuldung vieler EU-Staaten und die Krise des Euro sei der Grund dafür, dass fast jeder zweite Deutsche in Sorge um seine Altersvorsorge sei.

Die Suche nach einer vermeintlich sicheren Alternative lässt das Interesse an Goldbarren und -münzen stark steigen. Mit 13 Prozent plant mehr als jeder achte vorsorgewillige Berufstätige einen Goldkauf. Weniger attraktiv scheint die private Riester-Rente zu sein: sie kommt hier nur auf 12 Prozent. Die betriebliche Altersvorsorge konnte wie die Sachwerte zulegen und wird gegenwärtig von jedem zweiten als „ideale Form der Altersvorsorge“ genannt.

Die Postbank-Studie "Altersvorsorge in Deutschland" wird seit neun Jahren jährlich in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Für die repräsentative Umfrage befragte das Institut in diesem Jahr 1.771 Bürger ab 16 Jahren.